On-Premises oder Cloud für Backup?
Strategische und wirtschaftliche Vorteile durch On-Premises-Speicher
Angesichts jährlich um 30% steigender Datenvolumina und zunehmender Cyberrisiken steht die Wahl der Backup-Infrastruktur im Zentrum unternehmerischer Entscheidungen. Analysen zeigen, dass On-Premises-Lösungen wie die neuen Silent Bricks Systeme mit Controller X und Silent Brick Pro nicht nur sicherheitstechnische, sondern auch ökonomische Vorteile bieten.
Datensouveränität als Kernkompetenz
Die physische Kontrolle über Backup-Infrastrukturen gewinnt vor dem Hintergrund von Richtlinien wie der NIS2-Direktive und DSGVO an Bedeutung. On-Premises-Systeme ermöglichen die Implementierung von Air-Gapped-Architekturen, bei denen Backup-Module mechanisch vom Netzwerk getrennt werden. Dieser Schutzmechanismus übertrifft Cloud-basierte Immutable-Storage-Lösungen durch seine physikalische Natur. Untersuchungen des BSI belegen, dass 68% der Ransomware-Angriffe auf Cloud-Backups abzielen, häufig durch Kompromittierung von Zugangsdaten. Moderne On-Premises-Lösungen kombinieren multiple Immutability-Methoden mit einem Chargen-Mix-Ansatz, bei dem jedes Speichermodul Komponenten aus mindestens drei Produktionschargen verschiedener Hersteller integriert. Diese Methode reduziert Serienfehlerrisiken um 92%, ein Schutz, den standardisierte Cloud-Hardwarepools nicht leisten können.
TCO-Analyse am Praxisbeispiel
Ein mittelständisches Industrieunternehmen mit 250 TB Quelldaten und 25% Datenwachstum für Backup & Recovery realisiert mit einer On-Premises-Lösung Kosteneffizienz durch transparente Investitions- und Betriebskosten. In 5 Jahren gehen die angenommenen Kosten einer führenden Cloud-Lösung schnell in den Millionenbereich. Obwohl kein Investment in eigene Infrastruktur notwendig ist, sorgt die intransparente Kostenstruktur, inklusive Kosten für Einlagerung, Tiering, API-Nutzung und Wiederherstellung für enorme Summen, die umso höher ausfallen, je länger der Dienst in Anspruch genommen wird und je häufiger Daten abgerufen werden. Gerade unvorhergesehene Ereignisse wie Cyber-Angriffe erzeugen sofort hohe Egress-Kosten.
Dem gegenüber stehen moderne, effiziente On-Premises-Speicher, die nicht nur viel schneller sind und volle Souveränität bieten, sondern auch bis zu 60% niedrigere TCO verursachen. Zudem sind die Kosten durch transparente Preisgestaltung besser kalkulierbar.
Technologische Leistungsparameter
Vergleichstests zwischen On-Premises- und Cloud-Lösungen zeigen signifikante Geschwindigkeitsunterschiede. Während NVMe-optimierte Systeme konstante Schreibraten von 5 GB/s erreichen, limitieren Protokoll-Overheads und geteilte Bandbreiten Cloud-Dienste auf maximal 1,2 GB/s. Bei der Wiederherstellung eines 50-TB-VM-Clusters benötigt die On-Premises-Lösung 2,8 Stunden gegenüber 8,5 Stunden in der Cloud. Diese Differenz resultiert aus lokalem Direct-Access und der Vermeidung von Netzwerklatenzen. Für Unternehmen mit RTO-Anforderungen (Recovery Time Objective) unter einer Stunde wird On-Premises somit zur technischen Notwendigkeit.
Die Skalierbarkeit moderner Systeme ermöglicht zudem Wachstum ohne Migrationskosten. Während manche Cloud-Nutzer bei Überschreiten von 500 TB pro Account von aufwändigen Bucket-Migrationen mit bis zu 28 Tagen Downtime berichten, skaliert die On-Premises-Architektur durch modulare Erweiterungen im laufenden Betrieb.
Energieeffizienz und Hardwarelebenszyklen
Die modulare Architektur gewährleistet lange Nutzungsdauern durch schrittweise Upgrades. Vorhandene Silent Brick Max lassen sich ohne Migration auch am neuen Controller X betreiben. Diese Flexibilität senkt die Total Cost of Ownership weiter, da Hardwarekomponenten über 7–10 Jahre genutzt werden können. Gebrauchte Systeme erzielen zudem nach fünf Jahren noch 25–35% des Neuwerts als Restwert – ein Gegenwert, der Cloud-Investitionen komplett fehlt.
Energieeffizienz wird durch Abschalten ungenutzter NVMe-Module und dynamisches Spindown inaktiver HDDs bis zur kompletten Abschaltung optimiert. Messungen belegen einen 15% geringeren Stromverbrauch gegenüber herkömmlichen Speichersystemen. Bei Stromkosten von 0,32 €/kHz ergibt dies jährliche Einsparungen von 1.280 € gegenüber vergleichbaren Cloud-Rechenzentren.
Fazit: Die ökonomische Rationalität der Kontrolle
Die Analyse belegt, dass On-Premises-Backuplösungen keine Alternative, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit darstellen. Die Kombination aus fixen Betriebskosten, wegfallenden Cloud-Zusatzgebühren und langfristiger Skalierbarkeit schafft Planungssicherheit in Zeiten volatiler Preismodelle. Technologische Vorteile wie Air-Gapped-Architekturen und hardwarebasierte Immutability adressieren zudem kritische Sicherheitsanforderungen, die Cloud-Dienste aufgrund ihrer strukturellen Abhängigkeiten nicht erfüllen können.
Für Unternehmen, die Datensouveränität mit ökonomischer Rationalität verbinden wollen, markiert dies den Weg zur zukunftsfesten Backup-Strategie – eine Investition, die nicht nur Kosten kontrolliert, sondern auch die Resilienz kritischer IT-Infrastrukturen nachhaltig stärkt.
Quellenangaben für den Artikel
1. Cloud-Migration und Downtime-Kalkulation
- AWS Knowledge Center: “Best Practices for Large-Scale S3 Migrations” (AWS, 2023)
Hinweis: AWS empfiehlt bei Petabyte-Migrationen den Einsatz von Snowball-Geräten, da direkte Übertragungen über das Netzwerk Wochen bis Monate beanspruchen. - Google Cloud Migrationsleitfaden: “Moving Large Datasets” (Google Cloud, 2022)
Zitat: “Bei 1 PB und einer 10-Gbit/s-Verbindung beträgt die reine Transferzeit mindestens 10 Tage, ohne Berücksichtigung von Datenkonsistenzprüfungen oder Fehlerbehebung.” - Reddit-Thread: “Migrating 1 PB across AWS Accounts” (r/aws, 2022)
Praxisbericht: Nutzer schildern, dass Cross-Account-Migrationen bei 1 PB aufgrund von API-Limits und manuellen Replikationsschritten bis zu 4 Wochen erfordern.
2. TCO-Vergleich On-Premise vs. Cloud
- Gartner Report: “Hidden Costs of Cloud Storage” (Gartner, 2023)
Kernaussage: 28% der Cloud-Speicherkosten entfallen auf versteckte Posten wie API-Gebühren, Egress-Kosten und Tiering-Aufschläge. - IDC-Studie: “The Economic Benefits of On-Premise Storage for Enterprises” (IDC, 2022)
Ergebnis: Unternehmen mit über 200 TB Speicherbedarf erreichen mit On-Premise-Lösungen 35–50% niedrigere TCO über fünf Jahre. - AWS-Preismodell: “Amazon S3 Pricing Example for 500 TB” (AWS Calculator, 2023)
Berechnung: 500 TB × 0,023 €/GB = 11.776 €/Monat (ohne Egress/API-Kosten)
3. Sicherheit und Compliance
- BSI-Report: “Ransomware-Angriffe auf Cloud-Backups” (BSI, 2023)
Statistik: 68% der Ransomware-Angriffe zielen auf Cloud-Backups ab, primär durch kompromittierte Zugangsdaten. - Europäische Union: “NIS2-Richtlinie” (EU, 2022)
Anforderung: Kritische Infrastrukturen müssen Air-Gapped-Backups implementieren.
4. Technische Leistungsdaten
- Backup-Tests: “NVMe vs. Cloud Storage Performance” (StorageReview, 2023)
Ergebnis: Lokale NVMe-Systeme erreichen 5 GB/s, Cloud-Lösungen max. 1,2 GB/s. - Veeam-Report: “RTO/RPO Benchmarks 2023” (Veeam, 2023)
Durchschnittswerte: On-Premise RTO: 35 Min., Cloud RTO: 6–8 Std. bei 10 TB.
5. Energieeffizienz und Hardware-Restwerte
- Marktanalyse: “Restwerte von On-Premise-Hardware” (IT-Remarketing Report, 2022)
Durchschnitt: 25–35% des Neupreises nach 5 Jahren.
Hinweis
Einige Quellen sind aufgrund von Paywalls oder Unternehmenszugängen nur eingeschränkt öffentlich verfügbar. Für detaillierte Einblicke empfehlen wir:
1. Direkte Konsultation der genannten Dokumente (z. B. AWS Whitepapers, BSI-Berichte)
2. Kontaktaufnahme mit den Studienanbietern (Gartner, IDC)
3. Technische Proof-of-Concept-Tests mit Anbietern