Bild: Herr Schramm (hinten rechts), Herr Palmowski (links) und Herr Kleina (sitzend)

Krankenhäuser zählen zu den bedeutsamen Basisdiensten und kritischen Infrastrukturen (KRITIS). Für die IT-Infrastruktur gibt es seitens des Gesetzgebers strenge Vorgaben zur Umsetzung und Datensicherung.
Das St. Josef-Hospital Bochum entschied sich schon 2011 für die Silent Cubes von FAST LTA zur revisionssicheren Archivierung. Im Zuge des starken Ausbaus der bildgebenden Verfahren wurde 2018, zusammen mit dem Dienstleister ergo Computersysteme aus Essen, der Umstieg auf das Silent Brick System vollzogen. 2020 erfolgte der Ausbau zu einem replizierten System, das künftig auch über zwei Standorte alle Archivdaten aufbewahrt. Durch die Flexibilität des Silent Brick Systems kann der stetige Ausbau auch in Zukunft kontinuierlich erfolgen.
Michael Schramm, Teamleiter IT-Infrastruktur Server und Storage (MS) und Matthias Kleina, Team IT-Infrastruktur (MK) geben im Gespräch mit FAST LTA Einblicke in die langjährige Zusammenarbeit, erläutern die Vorteile des Silent Brick Systems und berichten über Herausforderungen in der IT.

Das St. Josef-Hospital ist langjähriger Kunde von FAST LTA. 2011 wurden Silent Cubes eingeführt. Im Mai 2018 sind diese durch das Silent Brick System abgelöst worden. 2020 erfolgte dann eine Erweiterung des Systems sowie die Replikation der Silent Bricks. Wie sind Sie zu Beginn auf FAST LTA aufmerksam geworden?

Michael Schramm: Die Firma Visus, unser Anbieter des Bildablage- und Kommunikationssystems (PACS), hat eine Empfehlung für FAST LTA als Archivsystem gegeben. Zusammen mit der Firma ergo Computersysteme, die uns bei der Integration des gesamten Systems unterstützt haben und weiter als Dienstleister unterstützen, sind wir 2011 dieser Empfehlung gefolgt.

Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit FAST LTA?

Matthias Kleina: Die Hardware hat in all den Jahren ohne Probleme funktioniert. Kleinere Supportanfragen wurden von FAST LTA unmittelbar gelöst.

Michael Schramm: Die Ansprechpartner des Support-Teams reagieren sehr schnell auf unsere Anfragen und stellen uns in kürzester Zeit eine kompetente Lösung zur Verfügung.

Was hat Sie zum Umstieg auf das Silent Brick System bewogen?

Michael Schramm: Die Skalierbarkeit der Silent Bricks war hier der Hauptgrund. Die Silent Cubes lassen sich zwar ebenfalls erweitern, mit dem Silent Brick System ist man aber noch flexibler. Hier können einfach einzelne Bricks bei Bedarf hinzugefügt werden. Außerdem sind die Silent Bricks etwas schneller. Ein weiterer Vorteil ist die unterschiedliche Nutzbarkeit. Wir können die Silent Bricks zum einen als revisionssicheres Langzeitarchiv (WORM) einsetzen, zum anderen sind weitere Anwendungsfälle möglich. So nutzen wir Silent Bricks als NAS um kleinere Backups darauf zu speichern.

Welche neuen Anwendungen sind durch das SB System hinzugekommen?

Michael Schramm: Wir haben Software Repositories, die aus Gründen der höheren Zugriffsgeschwindigkeit SSDs benötigen, auf Silent Bricks mit SSDs ausgelagert. Diese können wir im gleichen System einsetzen, was die Verwaltbarkeit erheblich vereinfacht. Außerdem planen wir die E-Mail-Archivierung neu zu konzeptionieren. Hier könnten die Silent Bricks in Zukunft ebenfalls zum Einsatz kommen. Eine weitere Anpassung, an der wir gerade arbeiten, ist das Dokumentenmanagement inklusive revisionssicherer Rechnungsarchivierung. Dafür eignet sich das Silent Brick System ja ebenfalls sehr gut.

Welche Herausforderungen galt es beim Umstieg zu meistern?

Matthias Kleina: Die Datenmigration von den Silent Cubes auf das Silent Brick System sollte sehr lange dauern. Dabei hat uns FAST LTA allerdings sehr kompetent bei Planung und Umsetzung unterstützt. Mittlerweile sind alle Archive im neuen Silent Brick System überführt und lassen sich von den Abteilungen vollumfänglich nutzen.

Wie sah die Unterstützung seitens FAST LTA und ergo Computersysteme beim Umstieg aus?

Michael Schramm: ergo Computersysteme hat uns sowohl bei der Einführung der Silent Cubes im ersten Schritt als auch aktuell beim Silent Brick System unterstützt. Es wurde die Grundinstallation durchgeführt, die Migration hat wie schon gesagt FAST LTA durchgeführt. Das Schöne dabei war, dass wir uns auf unsere Partner verlassen konnten und können. Es hat einfach funktioniert.

Wo sehen Sie den größten Zuwachs an Daten?

Michael Schramm: Hier sind klar die PACS-Daten zu nennen. Röntgen, MRT und CT liefern immer mehr digitale Bilddaten. Außerdem wird bei uns eine neue EPU-Anlage (Elektro Physiologische Untersuchung) installiert, die im Bereich der Herzbehandlung hochauflösende Katheter-Bilder erzeugt. Darüber hinaus wird gerade ein neues OP-Gebäude mit mehreren OPs gebaut, die alle voll-digitalisiert sein werden. Die neuen Geräte dort werden ebenfalls größere Datenmengen produzieren, die sicher archiviert werden müssen.

Wie schützen Sie sich gegen Ransomware-Angriffe?

Michael Schramm: Hier haben wir verschiedene Sicherheitsmechanismen. So wurde unter anderem ein Ransomware-Schutz im Bereich Backup eingeführt.

Matthias Kleina: Grundsätzlich ist unsere Netzwerkstruktur so geschützt, dass wir nur autorisierte Nutzer auf unsere Systeme zugreifen lassen. Es können keine externen Geräte in unserer Struktur eingebunden werden.

Michael Schramm: Durch unsere SPAM-Filter und Virenschutz-Lösungen, insbesondere bei E-Mails, können potenziell gefährliche Dateianhänge gar nicht geöffnet werden. Außerdem sensibilisieren wir die Mitarbeitenden durch Meldungen im Intranet und persönliche Hinweise.

Welche Technologien sehen Sie als besonders wichtig in Ihrer IT an?

Michael Schramm: Die Virtualisierung sowohl auf Server- als auch auf Desktop-Seite ist hier eindeutig zu nennen. Durch diese Technologie können wir zentralisiert den Mitarbeitern die Plattform zum Arbeiten zur Verfügung stellen.

Matthias Kleina: Durch die Virtualisierung können wir den Anwendern zudem zügig helfen. Wenn ein Endgerät nicht mehr so funktioniert wie es soll, ist es schnell ausgetauscht und die virtuelle Umgebung im Handumdrehen wieder aufgespielt. Ein Weiterarbeiten ist damit erheblich schneller möglich, als es früher bei dedizierten PCs der Fall war.

Wie stehen Sie zum Thema „Storage in der Cloud“?

Michael Schramm: Das sehen wir aktuell eher schwierig. Das Thema ist zwar spannend, aber die Anforderungen an Kritische Infrastrukturen (KRITIS) und die Datenschutzrichtlinien stellen hier Hürden da und die Akzeptanz im Gesundheitswesen ist dafür noch nicht vorhanden. Insbesondere Patientendaten sind eine sehr sensible Angelegenheit.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen in Ihrer IT?

Matthias Kleina: Die Zuverlässige Verfügbarkeit der gesamten IT-Infrastruktur wird ein immer größerer Faktor. Durch die Digitalisierung der Abläufe und bildgebenden Verfahren sind unsere Ärzte vollkommen auf eine stabile und schnelle Infrastruktur angewiesen.

Michael Schramm: Die zunehmende Digitalisierung, die ein großer Vorteil ist, stellt auf der anderen Seite durch hohe Auflagen, ebenfalls durch KRITIS, eine große Herausforderung dar. Dadurch werden die Zyklen von Software-Updates immer kürzer, was bei zunehmenden Anwendungen einen immer größeren Aufwand benötigt. Daher sind wir über Lösungen wie das Silent Brick System froh, das sehr viele der Update-Maßnahmen selbstständig vorschlägt und automatisiert durchführt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Den Bericht über das St. Josef Hospital Bochum zur Umsetzung der KRITIS-Vorgaben finden Sie hier. Informieren Sie sich hier über das Silent Bricks System.