Die von IDC in Zusammenarbeit mit Quantum veranlasste Umfrage “Data Deluge: Why Every Enterprise Needs a Cold Storage Strategy” befasst sich mit der Thematik der immer umfangreicheren, unstrukturierten Datensätzen. Diese stellen eine echte Herausforderung für die Verwaltung älterer Daten dar. Das amerikanische Unternehmen IDC Custom Solutions ist ein weltweit führender Anbieter von Marktinformationen, Beratungsdiensten und Veranstaltungen für die Märkte Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik

Quantifizierung und Hauptursachen der Datenflut

Es wird davon ausgegangen, dass die Menge der gespeicherten Daten in Unternehmen unabhängig vom Standort erheblich wachsen wird. 64% der Unternehmen prognostizieren, dass die Rohspeicherkapazität auf dedizierter Infrastruktur im nächsten Jahr zunehmen wird. Und 60% erwarten, dass die Rohspeicherkapazität auf Cloud IaaS im selben Zeitraum ebenfalls ansteigen wird.

Erwartet wird ein durchschnittliches Wachstum der gesamten installierten Speichersysteme in Unternehmen von 30,9% zwischen 2020 und 2025 mit einem Gesamtvolumen von 5,5 Zettabytes (ZB) - das sind über fünf Millionen Petabytes.

Die Faktoren, die das Datenwachstum vorantreiben, sind in dedizierten Speicher- und Cloud-Speicherumgebungen weitgehend dieselben. Die drei wichtigsten Kapazitätsfaktoren sind:

  • Umsetzung neuer datengesteuerter Projekte (z. B. maschinelles Lernen oder künstliche Intelligenz)
  • Zunehmende Datenmengen, die von bestehenden Quellen erzeugt werden (z. B. höhere Auflösung von Videos)
  • Allgemeine Zunahme der digitalen Daten

Mind the Gap: Datenwachstum im Unternehmen vs. IT-Budgets

Unternehmen erzeugen und speichern mehr Daten als je zuvor, um moderne digitale Geschäftsinitiativen zu unterstützen. Es wird davon ausgegangen, dass die Speicherkapazität von Unternehmen im Durchschnitt um 30% pro Jahr zunehmen wird.

Doch während der Wert der Unternehmensdaten als grenzenlos angesehen werden kann, sind es die IT-Budgets nicht. Die Infrastrukturausgaben werden nur schwer mit der Nachfrage nach mehr Speicherplatz und größeren Datensätzen Schritt halten können.

Wie können Unternehmen also im Bereich der Datenverwaltung mit immer weniger Mitteln mehr erreichen?

Cold Storage Lösungen sind die Antwort

„Cold Storage“ bedeutet übersetzt soviel wie „kalte Aufbewahrung“. Hierbei handelt es sich um eine Speicherart, bei der die abgelegten Informationen kaum bis selten benötigt werden. Die „Cold Data“ werden langfristig gespeichert. Diese Langzeitspeicherung erfordert eine größere Zugriffszeit als bei anderen Speichermethoden. Je nach Anwendungsbereich kommen Speichermedien zum Einsatz, die auf lange Speicherzeiten, hohes Speichervolumen, lange Lebensdauer und niedrige Kosten optimiert sind.

Beispiele für Datentypen, die sich für Cold Storage eignen, sind Geschäftsdaten, die ein Unternehmen aus Gründen der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften aufbewahren muss, sowie Videos, Fotos und Daten, die für Sicherungs-, Archivierungs- oder Notfallwiederherstellungszwecke gespeichert werden. Auch im Umfeld kryptographischer Währungen findet die Speicherart Verwendung.

Unternehmen treffen zunehmend bewusste Abwägungen zwischen Speicherzugriff, Leistung und Preis, um ihren unersättlichen Datenhunger effektiv zu verwalten. Cold-Storage-Lösungen und -Dienste sind zu einem wertvollen Bestandteil der modernen Datenverwaltungsstrategie von Unternehmen geworden, da sie die langfristige Speicherung weniger aktiver Daten entweder als eigenständige Lösung (Basisdienste mit Speicherkapazität) oder als eine Komponente einer Datenverwaltungsplattform ermöglichen.

Key Use von Cold Storage:

  • Verhinderung längerer Ausfallzeiten von Diensten, die mit herkömmlichen Offline-, Offsite- und/oder Wechselmedien verbunden sind
  • Kostengünstige und zeitnahe Bereitstellung von neue Datensätze (generiert durch Algorithmen für künstliche Intelligenz/Maschinenlernen, Big Data-Initiativen, Gerätesensoren usw.)
  • Bereitstellung des Zugangs zu integrierten oder angrenzenden Datendiensten wie Tagging, Index und Suche, Datenvisualisierung und -verwaltung sowie Datenanalyse

Cold Storage Lösungen im Ökosystem der Datenverwaltung

Man kann sich Unternehmensdaten auf einem Spektrum von "heiß" bis "kalt" vorstellt. Dabei gelten Daten, auf die häufig (stündlich, täglich) zugegriffen wird, als heiß. Daten, auf die weniger häufig (wöchentlich, monatlich, jährlich) zugegriffen wird, befinden sich im Bereich von warm bis kalt. Letztere machen den größten Teil der gespeicherten Kapazität aus. Die heißen Daten sind nur die Spitze des Eisbergs der Datenverwaltung.

Die Arbeitslasten in Unternehmen werden immer anspruchsvoller und erfordern immer größere Datenmengen für langfristige Analysen und Compliance-Zwecke. Damit stehen Unternehmen vor der Herausforderung, diejenigen 90% der Daten, die wahrscheinlich als warm/kalt gelten, sicher zu verwalten und aufzubewahren.

Viele Cold-Storage-Lösungen bedienen die warmen/kalten Segmente des Unternehmensdaten-Ökosystems und gewährleisten kosteneffiziente Speicherung, zeitnahen Zugriff, Sicherheit, Compliance und langfristige Aufbewahrung umfangreicher Datensätze.

Hauptvorteile von Cold Storage Solutions

Cold-Storage-Lösungen bieten mehr als nur kostengünstige Datenverwaltung. Bei der Entwicklung von Cold-Storage-Lösungen wird zwar auf niedrige Kosten geachtet, aber diese sind nur ein Teil des Puzzles. Moderne Lösungen ermöglichen auch einen automatisierten, zeitnahen Zugriff auf Daten, die andernfalls weggeworfen, verloren oder gelöscht werden könnten. Die wichtigsten fünf Vorteile von Cold Storage Solutions sind:

  1. Niedrige Kosten: Lösungen sind auf geringe Ausgaben ausgelegt
  2. Erweiterte Aufbewahrung: Lösungen werden für eine langfristige Datenspeicherung entwickelt
  3. Effizienz: Lösungen und Dienste sind so konzipiert, dass sie so wenig Ressourcen wie möglich in Form von Strom und Kühlung verbrauchen
  4. Low touch: Hoher Automatisierungsgrad der Datenverwaltung und -speicherung zur Erzielung von Effizienz und minimalen menschlichen Eingriffen
  5. Zugang zu angrenzenden Datendiensten: Zugang zu angrenzenden/eingebetteten Diensten des Ökosystems
    (z.B. Analysetools zur Erstellung von Berichten und Dashboards; Sicherheits- und Compliance-Tools zur Auslösung von Warnungen oder zur Durchsetzung von Zugriffsrichtlinien; Self-Service-Funktionen zum Abrufen und Sichern von Daten)

Die Unternehmen, die nach den Hauptanschaffungsgründen von Cold Storage befragt wurden, nannten Workload Anforderungen (z.B. Leistung, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit usw.) und Funktionen der Speicherplattform (Snapshots, Inline-Datenreduzierung, Dienstgüte usw.) mit 14% als die wichtigsten Gründe.

Darauf folgten mit 13% Sicherheit/Vertrauen des Anbieters und erweiterte Sicherheitsfunktionen (Notwendigkeit einer bestimmten Speicherarchitektur (z. B. Multi-Controller-Array, Software-definierter 12%-Speicher, hyperkonvergente Infrastruktur, Scale-out-NAS usw.), gefolgt von der Leistung der Speicherressourcen und dem Preis (10%).

Die Priorisierung von "Workload-Anforderungen" und "Speicherplattform-Funktionen" als Hauptkaufkriterien zeigt eine Verschiebung des wahrgenommenen Wertes von Speicherlösungen.
Der Schwerpunkt liegt nicht mehr auf den Kosten, sondern auf der Workload-Performance, der Sicherheit und dem Umfang der nativen Speicherfunktionen für Unternehmen.

Cold Storage Lösungen bieten verbesserte Cloud-Datensicherheit und Compliance

Sicherheit und Compliance sind nach wie vor die Hauptanliegen der Käufer von Cloud-Speichern. Die von IDC erhobenen Daten zeigen, dass 75% der Unternehmen eine Zunahme der sekundären Speicherkapazität aufgrund von Datenschutzbestimmungen (z. B. CCPA, GDPR und HIPAA) erwarten. Sicherheit und Compliance sind auch die beiden Hauptgründe, warum Unternehmen Workloads in einer privaten statt in einer öffentlichen Cloud hosten.

Die meisten Cold-Storage-Lösungen tragen diesen Bedenken Rechnung, indem sie Datensicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, georedundante Replikation und Löschcodierung, integriertes Datenmanagement und Lebenszyklusrichtlinien sowie Richtlinien für die langfristige Aufbewahrung und Löschung von Daten bieten. Viele dieser Funktionen gehen über die grundlegende Datenverwaltung und den Schutz hinaus, die in Standard-Cloud-Speicherdiensten angeboten werden.

Möglichkeit der langfristiger Datenspeicherung durch Cold Storage Lösungen

Der wahrgenommene Wert von Daten wird viele Unternehmen dazu veranlassen, ihre Datenverwaltungsstrategie zu überdenken, um eine maximale Aufbewahrungsdauer von sieben Jahren und mehr zu erreichen.

Es ist unmöglich zu wissen, welche Daten für künftige Geschäftsvorhaben wertvoll sein werden oder wie die Daten für künftige Unternehmensanwendungen oder Arbeitslasten genutzt werden können.

Viele Unternehmen verfolgen bei der Datenlöschung und -entsorgung einen konservativen Ansatz und ziehen es vor, so viele Daten wie möglich so lange wie möglich aufzubewahren. Dies führt zu einer erhöhten Speicherdauer und Komplexität.

Cold-Storage-Lösungen sind auf eine langfristige Datenaufbewahrung ausgelegt und bieten Tools für die Suche, Ermittlung, Klassifizierung, Prüfung und Löschung von Daten. Mit diesen Tools können Unternehmen sicher sein, dass ihr Langzeitspeicher bei Bedarf zugänglich bleibt, effizient und gesetzeskonform überwacht und entsorgt werden kann.

Cold Storage Solutions stellen zudem die Datenbewegung sicher. Für viele Unternehmen ist die Datenmigration eine Reise, nicht ein Ziel. Cold-Storage-Dienste sind ein integraler Bestandteil dieser Reise und bieten Datenverwaltungsfunktionen, mit denen Daten effizient auf die kostengünstigsten Speicherumgebungen verteilt werden können.

Diese Dienste helfen auch dabei, die Bewegung dieser Daten über Metadaten-Tagging und -Klassifizierung, erweiterte Komprimierung und Deduplizierung sowie moderne Datenschutz- und Backup-Funktionen zu kontrollieren.

Zusammenfassung

Unsere gesamte Einstellung zu kalten Daten verändert sich. Einerseits, weil ihr Wert erkannt wird und andererseits, weil ihr Ausmaß und ihr Wachstum überwältigend werden.

Mit der Digitalisierung von allem, der unaufhörlichen Datenerfassung durch Sensoren, der Menge an Video- und Bildquellen sowie den datenintensiven Anforderungen und der regelmäßigen Neukalibrierung von Datenanalyse, künstlicher Intelligenz und Deep Learning wird die Menge an kalten Daten, die gespeichert werden müssen, zunehmen. Diese Zunahme erfordert eine gezieltere IT-Strategie und einen gezielteren Ansatz, um die Infrastrukturanforderungen zu erfüllen.

Cold Storage Lösungen "are here to stay", und für die meisten Unternehmen stellen sie die beste und kostengünstigste Möglichkeit der Langzeitdatenspeicherung dar. Die Expertise im Umgang mit unterschiedlichen Medientypen, ein hoher Grad an Automatisierung, der Zugang zu angrenzenden Diensten und mehrere Bereitstellungsmodelle können als Auswahlkriterien auf der Suche nach dem richtigen Anbieter und Produkt hilfreich sein.

Quelle: IDC: Data Deluge: Why Every Enterprise Needs a Cold Storage Strategy (August 2021)